Mit dem Golden-Boy-Award zeichnet die italienische Sportzeitung Tuttospor jährlich den weltweit beste U21-Spieler aus. Im Oktober steht fest, welches Talent die Nachfolge von Jude Bellingham antritt, der die prestigeträchtige Auszeichnung im vergangenen Jahr gewonnen hatte.
Als Favorit gilt Lamine Yamal. Der 16-Jährige wirbelt derzeit im spanischen Nationalteam bei der EM. Doch es ist nicht etwa der Shootingstar in Diensten des FC Barcelona, der das Ranking aktuell anführt - sondern Max Finkgräfe vom 1. FC Köln!
Vor einigen Tagen veröffentlichte Tuttosport die 100 Kandidaten umfassende Liste für 2024. Seitdem können Fans für ihren Favoriten abstimmen. Jeden Monat werden die 20 letztplatzierten Spieler von der Liste genommen. Und Finkgräfe sammelte bislang mit Abstand die meisten Stimmen. Knapp 11.000 Fans voteten bis Montagabend für den 20 Jahre alte Linksverteidiger aus Köln - das entspricht einem Anteil von 36,6 Prozent der insgesamt 30.000 abgegebenen Stimmen.
Beim Bundesliga-Absteiger war Finkgräfe einer der wenigen Lichtblicke in der abgelaufenen Saison. In der Hinrunde kam er noch überwiegend im Regionalliga-Team zum Einsatz. Nach dem Trainerwechsel im Winter etablierte er sich als Stammspieler bei den Profis und überzeugte - vereinzelte Expertenstimmen forderten sogar eine EM-Nominierung des gebürtigen Gladbachers.
Golden Boy: Neun Bundesliga-Talente auf der Liste
Seine Führung bei der Golden-Boy-Abstimmung dürfte aber weniger mit Finkgräfes sportlichen Leistungen zusammenhängen. Vielmehr hatte der FC seine Fans vor einigen Tagen dazu aufgerufen, den Außenspieler bei der Wahl zu unterstützen. Schon 2022 schaffte es Kölns Jan Thielmann unter die Top-40.
Dass Finkgräfe den Award am Ende tatsächlich gewinnt, ist trotz der Fan-Unterstützung unrealistisch. Auf die finale Entscheidung hat die Öffentlichkeit nämlich keinen Einfluss mehr. Sobald die Liste auf 20 Spieler gekürzt wurde, entscheidet eine Fachjury aus Journalisten über den Gewinner.
Neben Finkgräfe stehen acht weitere Bundesliga-Talente zur Wahl: die Dortmunder Youssoufa Moukoko und Jamie Bynoe-Gittens, Aleksandar Pavlovic und Mathys Tel vom FC Bayern, Hugo Larsson (Frankfurt), Brajan Gruda (Mainz), Tim Drexler und Umut Tohumcu (beide Hoffenheim). Seit der ersten Verleihung im Jahr 2003 gab es bisher einen deutschen Sieger mit Mario Götze 2011.